Wetter Bannewitz-Wilmsdorf

Historisches

Die Anfänge 1984

Mein Interesse für das Wetter begann im Sommer 1984. Mit damals 13 Jahren habe ich im Urlaub auf der Insel Usedom täglich das Wetter und die Temperaturen notiert. Damit wurde bei mir der Wunsch geweckt, weiter in dieses interessante Feld der Physik einzusteigen. Wieder zu Hause angekommen führte ich die Wetterbeobachtungen fort. Anfangs mit den primitiven Mitteln eines Schülers. Es folgte der Bau einer einfachen Thermometerhütte aus einer Obstkiste und Lamellen. Zu Weihnachten bekam ich ein Maximum-Minimum Thermometer. Auch ein Haar Hygrometer ergänzte den Meßgeräte Park.


 
 


Die selbst gebaute Thermometerhütte. Auf dem Dach der Trichter für die Niederschlagsmessung. Innen Thermometer und Haar Hygrometer.



 
 
1985

Später montierte ich die Hütte auf einen stabilen Pfosten. Damit hatte das Provisorium der Obstkisten als Gerüst ausgedient. Mit viel Glück konnte ich einen Regenmesser in einer Verkaufsstelle der Bäuerlichen Handelsgenossenschaft erstehen. Dieser bestand aus schwarzem Plastik und hatte eine Auffangfläche von 100 Quadratzentimeter.
 

 
Messfeld im Frühjahr 1985




1986


Ab dem späten Frühjahr 1986 betreute ich ehrenamtlich eine Niederschlagsmessstelle des Meteorologischen Dienstes der DDR. Dazu wurde täglich 7:00 Uhr der Niederschlag gemessen. Tagsüber notierte der Beobachter den Witterungsverlauf.
Am Monatsende füllte ich den Meldebogen aus und schickte ihn an das Büro des Meteorologischen Dienstes.
 





Tagebuch der Niederschlagsmessstelle

 
 





 
1987


 
Winter 1987, zwischen Thermometerhütte und Windmast der Niederschlagsmesser vom Meteorologischen Dienst der DDR




1988

 
In diesem Jahr wurde einen neue Thermometerhütte aufgebaut. Diese war nach den Vorschriften für Klimastationen von einem Tischler gebaut worden. Diese Hütte verwende ich noch heute. Ein 10 m hoher Mast für den Windmesser ergänzte nun die Station. Die Geber hatte ich selbt gebaut. Da kam mir meine Lehre als Elektromechaniker zu Gute. Die Temperatur erfasste ich elektronisch und zeichnete die Daten zusammen mit denen vom Windmesser auf einem Fallbügel Punktschreiber auf. Dieses Gerät hatte ich aus vier defekten Schreibern zusammen gesetzt.




Messfeld mit neuer Thermometerhütte, Regenmesser und 10 m hohen Windmast.





Das Innere der Thermometerhütte. Ein Maximum-, ein Minimum-Thermometer und Haar Hygrometer. Ein zweites Minimumthermometer liegt im unteren Bereich. Dieses wurde abends 5 cm über den Erdboden platziert um das Minimum am Boden zu messen. Das rechts oben zu sehende Kabel gehört zur selbstgebauten elektronischen Temperaturerfassung.





Windmesser, links der Geber für die Geschwindigkeit und rechts für die Richtung.





Die Anzeige für Richtung und Geschwindigkeit. Die Richtung wurde mittels Drehmeldern aus dem Flugzeugbau aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges realisiert. Für die Geschwindigkeit hatte ich einen leicht drehenden Generator aus einem Dauermagneten und einer Spule gebaut, Anzeige über ein Voltmeter.





Schreiber am Arbeitsplatz des "Meteorologen", die Technik war in einem Schuppen im Grundstück direkt neben dem Messfeld untergebracht.




Auf der linken Seite der "Tägliche Wetterbericht", eine Publikation des Meteorologischen Dienstes der DDR die über den Postzeitungsvertrieb bezogen werden konnte. Hier an der Wand aufgehängt, meine ersten Versuche einer synoptischen Vorhersage.




1991

Die Messungen führte ich bis zum Sommer 1991 durch. Aufgrund der Umbrüche im Land und der Kündigung im Betrieb musste ich mich in den Altbundesländern nach Arbeit umsehen. Da ich keinen Nachfolger finden konnte, endeten die Aufzeichnungen zu diesem Zeitpunkt. Aufgrund mehrerer Um- und Aufräumaktionen sind die Unterlagen bis auf die Aufzeichnungen der Niederschlagsmessstelle leider verschollen. Nach über 20 jähriger Abstinenz habe ich 2015 wieder mit Wetteraufzeichnungen begonnen. Die jetzt eingesetzte Station zeichnet vollautomatisch die Wetterdaten auf. Die Technik ist unter der entsprechenden Rubrik hier auf der Homepage erklärt.